presenting partner

streaming partner

official ball

technical partner

17.03.2023 06:00

Karim Chentouf: «Ich liebe den Fussball einfach»

Der 36-jährige Stürmer des Meyrin FC hat diese Saison schon zwölfmal getroffen. Ans Aufhören denkt er nicht - mit den Genfern verfolgt er ambitionierte Ziele.

Als Karim Chentouf im vergangenen Sommer den Lancy FC verliess und bei Meyrin unterschrieb, schloss sich ein Kreis: Der Stürmer kehrte zu jenem Verein zurück, bei dem er einst ausgebildet worden war. Und mit dem er als 18-Jähriger 2005 einige Partien in der Challenge League bestritten hatte.

Dass sich Chentouf entschloss, die Offerte anzunehmen, hat nicht zuletzt mit Jean-Philippe Lebeau zu tun. Der französische Trainer war einst sein Teamkollege in Meyrin. Nun ist er der Chef, wobei das in diesem Zusammenhang vielleicht kein passender Begriff ist. Die beiden verstehen sich bestens.

«In zwei, drei Gesprächen hat mir Jean-Philippe ein interessantes Projekt aufgezeigt und mich damit überzeugt», sagt er. Wenn er von Projekt spricht, meint er den Aufstieg in absehbarer Zeit: «Wir haben grosse Ambitionen und das, wie ich finde, zurecht. Dieses Jahr dürfte es zwar ziemlich schwierig werden mit der Promotion. Aber wir halten daran fest, dass wir einen Platz in der Promotion League anstreben. Weil ich überzeugt bin vom Kader und davon, wie der ganze Verein aufgestellt ist.» 

Ein willkommener Ausgleich

Der 36-Jährige, der 2011 auch für Nyon in der Challenge League stürmte, erwies sich sofort als erhoffte Verstärkung. Chentouf ist mit bislang zwölf Treffern die stärkste Offensivkraft der Genfer, die in der Gruppe 1 der 1. Liga Classic nach 19 Runden den sechsten Rang belegen. Für den schweizerisch-marokkanischen Doppelbürger ist Fussball offiziell ein Hobby - und doch viel mehr. Viermal wöchentlich verbringt er die Abende beim Training, dazu kommt jeweils das Spiel am Wochenende. «Der Aufwand ist nicht klein», sagt er, «aber ich nehme ihn gerne auf mich, weil der Fussball seit jeher ein Teil meines Lebens ist. Er ist für mich der willkommene Ausgleich im Alltag. Ich liebe diesen Sport einfach.»

In jungen Jahren liess er sich vom Brasilianer Ronaldo inspirieren, der stets sein Vorbild war. Längst hat er seinen eigenen Stil entwickelt und ist auf dem Platz mit Passion bei der Sache. «Emotionen gehören dazu», sagt er, der sich vor jeder Spielzeit vornimmt, mindestens 15 Tore zu erzielen. «Wenn ich diese Marke geknackt habe, weiss ich: Es war persönlich eine gute Saison.»

Stolz auf Marokko

Chentouf, der heute als Servicetechniker arbeitet, konsumiert Fussball selbstredend auch am Fernsehen. Zuletzt tat er das voller Begeisterung, als Marokko in Katar als erste afrikanische Nation überhaupt in einen WM-Viertelfinal vorstiess. Chentouf bekam natürlich mit, was nicht nur in Marokko los war, sondern in ganz Afrika: «Es war verrückt. Die Leute waren unheimlich stolz auf die Mannschaft. Und klar, ich war auch wahnsinnig glücklich, zu sehen, was mit Leidenschaft möglich ist.»

Im August wird Karim Chentouf 37. Ans Aufhören denkt er nicht, im Gegenteil. Sein Ehrgeiz besteht darin, auch in diesem Alter mindestens 15 Tore zu erzielen - und so seinen Beitrag zu leisten, dass der Meyrin FC bald zur dritthöchsten Liga des Landes gehört. (pmb.)