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11.05.2023 10:31

Felix Huber, der Mister FC Tuggen

Seit 38 Jahren steht der Unternehmer an der Spitze des Klubs aus der 1. Liga Classic. Und hat in dieser Zeit viele Highlights erlebt.

Der Mann könnte seinen Ruhestand geniessen, eigentlich. Am 7. Januar ist er 65 geworden, im Februar hat er seinen ersten AHV-Batzen erhalten. Aber er und Ruhestand? Nein, das passt nicht. «Ich mache weiter», sagt Felix Huber mit bestimmtem Ton und fügt an: «Ich habe keinen Zeitplan. Solange der Spass da ist, sehe ich keinen Grund, meinen Rücktritt zu geben.»

Huber ist vieles in einem: ein Ur-Tuggner, Unternehmer und Verwaltungsratspräsident der Tulux AG - und Präsident des FC Tuggen, und das nicht erst seit gestern. Als der Verein 1985 in die 1. Liga aufstieg, übernahm er das Amt gemeinsam mit seinem Schwager Erich Güntensperger. Seit November 2015 ist er alleiniger Klubchef, der sagt: «Ich hatte noch nie das Gefühl, keine Lust mehr zu haben.»

Finanzielles Engagement ist Ehrensache

Huber ist nicht nur Präsident, sondern auch Geldgeber und führt damit eine Familientradition fort. Sein Vater Albin und sein Onkel Louis waren schon Hauptsponsoren des FCT, der im Stadion Linthstrasse daheim ist. Für Felix Huber ist es Ehrensache, sich finanziell zu engagieren und Abmachungen einzuhalten.

Weiterhin ist er täglich im Büro der Firma, die 160 Mitarbeitende beschäftigt und sich im Bereich von Leuchten und Beleuchtung einen Namen gemacht hat. Und natürlich geniesst der Verein die volle Aufmerksamkeit. Regelmässig schaut Felix Huber im Training vorbei, spricht mit Spielern, Trainer Ivan Previtali oder Mitarbeitenden, und an den Wochenenden ist er Stammgast bei den Partien des 1.-Liga-Classic Teams - daheim und auswärts.

In Tuggen kümmert er sich vornehmlich um die Belange der ersten Mannschaft. Verlassen kann er sich auf einen Vorstand, der gewährleistet, dass der gesamte Betrieb reibungslos läuft. «Diese Leute machen einen hervorragenden Job», lobt Huber, «sie entlasten mich extrem stark.»

Eine Saison gar in der NLB

Huber und Tuggen, das ist wie Tuggen und die 1. Liga. Die Schwyzer erreichten die Stufe 1985 und erlitten seither kaum einmal Rückschläge. Im Gegenteil: 1994 verbrachten sie gar eine Saison in der Nationalliga B; und von 2012 bis 2017 gehörten sie zur Promotion League. Ansonsten war stets die 1. Liga Classic ihre Bühne. Huber sagt nicht ohne Stolz: «Wir haben in den 38 Jahren am meisten Punkte aller Erstligisten überhaupt gesammelt.»

Nun sind die Tuggner erneut sehr gut unterwegs, in der Gruppe 3 belegen sie drei Runden vor Schluss den 3. Rang, nur drei Punkte liegen sie hinter Lugano ll zurück. Der Aufstieg in die YAPEAL Promotion League ist immer noch möglich. Felix Huber drängt aber nicht mit allen Mitteln auf die Promotion: «Wir nehmen es, wie es kommt. Auf jeden Fall können wir mit dem, was wir bisher gezeigt haben, zufrieden sein.»

Gewaltige Kulisse gegen Basel

Ob Aufstieg oder nicht: Der Präsident hat in fast vier Jahrzehnten viele Highlights erlebt. Da war der erwähnte Aufstieg in die zweithöchste Spielklasse, «wobei uns klar war, dass wir nach einem Jahr wieder runter müssen». Verschiedene Male schloss Tuggen die Saison als Gruppensieger ab und erreichten entsprechend oft die Aufstiegsspiele. 2011/12 wurde der Klub Schweizer Amateurmeister. Und da waren auch einige besondere Momente im Cup.

Felix Huber erinnert sich besonders an den Tag, an dem der FC Basel an der Linthstrasse zu Gast war. Am 10. November 2013 war das, an der Seitenlinie der Basler stand damals der heutige Nationalcoach Murat Yakin. Und den ersten Treffer des Tages erzielte Mohamed Salah, heute ein Stürmer von Weltformat beim FC Liverpool. Tuggen verkürzte beim Stand von 0:2 durch Veton Krasniqi, ehe Marcelo Diaz mit seinem 3:1 für den FCB die Partie entschied. 6250 Zuschauerinnen und Zuschauer waren in jenem Achtelfinal dabei und sorgten für einen Stadionrekord, der bis heute nicht gebrochen worden ist. 1991 erreichten die Tuggner gar den Cup-Viertelfinal, scheiterten aber am damaligen NLA-Verein Chiasso (0:4). 

Gearbeitet hat Huber auch mit vielen Trainern. Wenn es darum geht, einen hervorzuheben, nennt er Adrian Allenspach. Der frühere Profi stand nicht weniger als 14 Jahre unter Vertrag und hat, so sagt es der Präsident, «den FC Tuggen zweifellos mitgeprägt. Zwischen uns ist in dieser langen Zeit eine Freundschaft entstanden».

Solidarität mit dem FC Zürich

Neben Tuggen unterstützt Huber auch den FC Zürich - als Gönner. Er besitzt seit Jahrzehnten vier Saisonkarten, benützt sie aber nie. «Als Jugendlicher begleitete ich meinen Vater und seinen Bruder zu den Heimspielen im Letzigrund», sagt er, «ich war damals Fan. Die Verbundenheit existiert bis heute. Auch wenn ich nicht mehr zu den Partien gehe: Die Solidarität bleibt.»

Bereits hat er die neue Saison des FC Tuggen geplant. Die Stammkräfte haben bereits zugesagt, der Trainer bleibt ebenfalls. Sollte die Mannschaft aufsteigen, gäbe es keinen Kraftakt. «Wir würden sicher nicht drei Profis verpflichten», betont Huber, «wir würden exakt genau gleich weitermachen und auch den Trainingsumfang nicht erhöhen.» Es sind die Worte eines Präsidenten, der als Mann der direkten Ansage gilt. «Ich kenne meinen Ruf», sagt er, «aber wenigstens wissen alle, woran sie bei mir sind.» (pmb.)