13.02.2023 11:00

Monthey will auch 2023 beeindrucken

Die Unterwalliser überwintern in der Gruppe 1 auf Platz 2. Der Trainer ist ein Einheimischer, der mit der ersten Mannschaft einst in die NLB aufstieg: Cédric Strahm.

Fussballerisch führend im Wallis ist seit Jahren der FC Sion. Aber dahinter darf sich ein Klub aktuell als Nummer 2 bezeichnen, der erst seit Sommer 2021 wieder zur 1. Liga Classic gehört: der FC Monthey. Das Team von Trainer Cédric Strahm belegt nach 16 Runden den zweiten Platz in der Gruppe 1. Die kantonalen Konkurrenten tun sich deutlich schwerer: Sion ll ist auf Rang 10 zu finden, der FC Naters ist Vierzehnter - und Martigny liegt gar ganz am Ende der Tabelle.

Wer sich auf die Suche nach den Gründen für den Höhenflug macht, stösst schnell einmal auf den Namen Cédric Strahm. Seit 2018 ist er Trainer in einem Verein, zu dem er einen engen Bezug hat. Er stammt aus der Unterwalliser Stadt, spielte einst in der ersten Mannschaft und erlebte 1993 mit ihr eine Sternstunde, als Monthey mit Trainer Uwe Rapolder tatsächlich den Aufstieg in die damalige Nationalliga B schaffte. Lange dauerte der Aufenthalt zwar nicht, nach einer Saison war er bereits wieder zu Ende. Aber in den Geschichtsbüchern ist die Episode mit Monthey in der zweithöchsten Schweizer Spielklasse doch verewigt.

«Unsere Vorrunde war top»

Der 52-jährige Strahm führte den FCM, der sechs Jahre in der 2. Liga interregional verbracht hatte, zurück in die 1. Liga Classic. Die erste Saison schloss der Aufsteiger als Sechster ab, als Ziel für diese Spielzeit wurde eine Verbesserung ausgegeben. Bislang sieht es ganz danach aus, als könne diese Vorgabe erreicht werden. «Unsere Vorrunde war top», sagt Strahm, der vor seiner Ankunft in Monthey im Nachwuchs des FC Sion arbeitete und beim Verein aus der Super League auch einst als Assistent von Sébastien Fournier amtete. 

Ein Vorteil ist zweifellos die Kontinuität, auf die Wert gelegt wird. Im vergangenen Sommer gab es kaum Wechsel, in diesem Winter blieb das Kader ebenfalls praktisch unverändert. «Das verleiht uns natürlich eine hohe Stabilität», sagt Strahm, der ausserdem die Mentalität seiner Spieler lobt: «Sie zeigen eine grosse Lernbereitschaft und Aufnahmefähigkeit. So macht es Spass.»

Der Innenverteidiger ist auch Skitrainer

Monthey setzt primär auf Spieler aus der Region, die eine verschworene Einheit bilden. Mit dabei ist aber auch ein Franzose mit spezieller Geschichte. Anthony Cruz Mermy heisst der Innenverteidiger, der mit seinen 30 Jahren auch eine gewisse Routine mitbringt. Und dieser Mermy ist nicht nur Fussballer bei Monthey, sondern auch Skitrainer im Walliser Skiverband. Mit einem Augenzwinkern bemerkt Trainer Cédric Strahm: «Solange er nicht mit den Skischuhen auf dem Platz steht, ist alles okay.»

Die Equipe funktioniert auch dank des ausgesprochen starken Zusammenhalts so gut. In der Winterpause absolvierte sie nicht ein Trainingslager an der Wärme, sondern flog für ein Wochenende nach Barcelona - ohne dort zu trainieren. «Der Spirit in dieser Gruppe ist hervorragend», sagt Sportlehrer Cédric Strahm.

Vertrauensvolle Zusammenarbeit

Nun stellt sich die Frage: Wohin führt Montheys Reise in der 1. Liga Classic? Nach oben, in die YAPEAL Promotion League? «Wenn wir die Aufstiegsspiele erreichen würden, wäre das ein sehr schöner Erfolg», antwortet der Trainer, «wir müssen nicht, wir dürfen. Und wenn wir auf den Platz gehen, wollen wir uns durchsetzen.»

Ehrgeizig sind die Spieler, ambitioniert ist natürlich auch Strahm, der seinen Vertrag Jahr für Jahr mündlich verlängert. Die Zusammenarbeit basiert auf gegenseitigem Vertrauen: «Da sind Leute in der Verantwortung, die realistisch denken wie ich.» Und die wie er Spass daran haben am aktuellen FC Monthey, für den die zweite Saisonhälfte am 25. Februar bei Grand-Saconnex beginnt. (pmb.)